Javascript ist deaktiviert. Dadurch ist die Funktionalität der Website stark eingeschränkt.
Bildungsnetzwerk im Agrarbereich

Vom Versuchswesen zur Verbraucherbildung

Landesweite vlf-Mitgliederversammlung mit ansprechendem Rahmenprogramm

-

Zur diesjährigen landesweiten Mitgliederversammlung des Verbandes Landwirtschaftlicher Fachbildung (vlf) trafen sich Delegierte aus verschieden Kreisverbänden in Ellerhoop /Thiensen. Nach einer Führung durch das Gartenbauzentrum der Landwirtschaftskammer Schleswig-Holstein und der Versammlung, bei der Carsten Piehl im Amt bestätigt wurde, ging es auf den Almthof in Appen, wo Hauke Pein den vlf-lern das Konzept für seinen Erlebnisbauernhof am praktischen Betrieb vorstellte.

Kompetenz für Baumschulen

Bei strahlendem Sonnenschein erläuterte Abteilungsleiter Jan Peter-Beese den vlf-lern die Aufgaben und Tätigkeitsfelder des Gartenbauzentrums in Ellerhoop und führte sie über das vielseitige Gelände. Neben der Landwirtschaftskammer Schleswig-Holstein der Norddeut-schen Fachschule für Gartenbau und der beruflichen Schule Elmshorn, beherbergt das Gar-tenbauzentrum zahlreiche weitere Verbände und Ringe des Gartenbaus, was kurze Wege schafft und den Austausch fördert. Das Kompetenzzentrum für Baumschule ist ein Kernbereich des Gartenbauzentrums. Hier werden auf 300.000m² Freifläche, 5.500m² Containerkulturfläche und 3.000m² Gewächs-hausfläche Versuche für die Baumschulwirtschaft durchgeführt. „Wir testen hier unteranderem neue Produktionsmittel und Produktionsverfahren. Anhand der Ergebnisse können die Baumschulbetriebe dann entscheiden, was davon sich für ihren Be-trieb lohnt“ erklärte der Abteilungsleiter. Auch die zahlreichen Sortimentssichtungen helfen den Unternehmern, Entscheidungen bezüglich der Entwicklung ihres Sortiments zu treffen.

Neue Runde für Carsten Piehl

Auf der anschließenden Mitgliederversammlung wurde Carsten Piehl einstimmig als vlf-Landesvorsitzender wiedergewählt. Auch Ute Volquardsen als Beisitzerin Hauswirtschaft und Heino Burmeister als Beisitzer Bildung in der Landwirtschaftskammer wurden im Amt bestä-tigt. Der Landesvorsitzende freute sich über den aktiven und schlagkräftigen Landesvorstand und die vielfältigen Aktivitäten der vlf-Ortvereine: „Insgesamt kommen wir in Schleswig-Holstein auf 243 Veranstaltungen mit 11.117 Teilnehmern. Das ist schon eine ordentliche Hausnummer.“ Doch darauf wollte sich der Verband nicht ausruhen. Im März wurde deshalb bereits eine Diskussion um die Ansprüche jüngerer vlf-Mitglieder angestoßen. Dazu berichtete Malaika Slotta-Burmester bei der Mitgliederversammlung von ihrem Umfrageprojekt, dass sie im Rahmen eines Praktikums beim vlf bearbeitet hat. „Weiterbildung an sich hat bei den Befrag-ten einen sehr hohen Stellenwert,“ so die Masterstudentin „Der Großteil ist auch mit dem Angebot des eigenen Ortsvereins zufrieden, doch einige könnten sich auch ein Angebot speziell für jüngere vlf-ler gut vorstellen. Auch die Bewerbung über E-Mail oder die neuen Medien ist ausbaufähig.“ Der endgültige Abschlussbericht steht momentan noch aus, doch alle Ergebnisse sollen im laufenden Jahr landesweit im Verband diskutiert damit letztendlich Maßnahmen zur Attrakti-vitätssteigerung entwickelt werden können. „Mit dem Arbeitskreis für junge Betriebsleiterinnen und dem Fachschulabsolventenseminar „säen-wachsen-ernten“ sind wir bereits auf einem guten Weg,“ erklärte der Vorsitzende „dennoch sollten wir die Ergebnisse der Befragung unter die Lupe nehmen und schauen, wo wir uns noch verbessern können, um dem Agrarbereich auch zukünftig ein stabiles Netzwerk zu bieten.“

Kuh „live“

Im Anschluss an die Tagung ging es dann zu Hauke Pein auf den Almthof. Der Milchviehbe-trieb beeindruckt durch das Miteinander von Besuchern und betrieblichen Abläufen. Von Donnerstag bis Sonntag ist es den Gästen ausdrücklich erlaubt, zwischen den Ställen mit den 220 Milchkühen zu wandeln, das Melkkarussell zu inspizieren und unter Umständen auch der Geburt eines Kalbes beizuwohnen. Chefs und Mitarbeiter beantworten häufig immer wiederkehrende Fragen, wie „Haben die Kühe eigentlich einen festen Liegeplatz?“ freundlich und mit Geduld. „Das Wissen um die Abläufe in der Landwirtschaft wird immer weniger,“ so Hauke Pein, der 2014 mit dem Ceres Award als Landwirt des Jahres ausgezeichnet wurde. „Wir haben es uns zur Aufgabe gemacht, den Verbrauchern einen modernen Großbetrieb vorzustellen und die Komplexität der Landwirtschaft zu vermitteln.“ Das Konzept geht auf. An 200 Tagen im Jahr wird der Hof neben einem wirtschaftlichen Un-ternehmen zur Spielwiese für zahlreiche Kinder und Erwachsene. Treckerrundfahrten sind ein Dauerbrenner und die Nachfrage an der neuen Milchtankstelle entwickelt sich gut. Die stark frequentierte Strohburg liegt gleich neben den Liegeboxen der Milchkühe, die ruhig vor sich hin dösen. Sie haben sich an das bunte Treiben gewöhnt. Auch das Hofcafé von der Mutter Maren Pein mit den selbstgebackenen Torten läuft gut. 120 Plätze stehen hier zur Verfügung. Vom Kindergeburtstag, über die KiTa-Gruppe bis hin zum Betriebsausflug ist alles möglich. „Gerade für Kinder muss es nicht immer perfekt sein.“ erklärte Hauke Pein. „Manche Eltern sind ganz überrascht, wie unkompliziert so ein Kindergeburtstag im Stroh ablaufen kann.“ Familie Pein hat mit der Öffentlichkeitsarbeit eine Nische für sich entdeckt und Maren Pein ist sich sicher: “Ich würde alles wieder genauso machen!“ Die vlf-ler zeigten sich beeindruckt von dem Engagement. Eine Teilnehmerin bekräftigte: „Es war toll die Ideen mit Menschen in Aktion zu erleben und zu sehen, dass es funktioniert.“

« Übersicht