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„Muss ich eigentlich immer nett sein?“ wird sich schon so manche Betriebsleiterin gefragt haben, als der Vertreter zum dritten Mal auf den Hof gefahren kam und nach dem Vater oder Ehemann fragte. Sie haben den gleichen Ausbildungsstand, den gleichen Status wie die männlichen Berufskollegen und dennoch müssen sich Frauen immer wieder mit den klassischen Rollenbildern auseinandersetzen. Dabei sind immer mehr Frauen bereit, die Führung von landwirtschaftlichen Betrieben zu übernehmen. Sie gehen oft anders an Themen heran als Männer. Ihre Gespräche drehen sich weniger um Pferdestärken, Maschinenpark oder Düngerpreise. Häufig stehen sie zwischen Familie, Traditionen und den eigenen Ansprüchen. Da kann sich schon mal viel im Kopf drehen und die Frage hochkommen: „Warum habe ich den Betrieb eigentlich übernommen?“ bzw. „Will ich den Betrieb denn übernehmen?“
Die landesweite Arbeitsgemeinschaft „Frauen im vlf“ hat sich zum Ziel gesetzt, für diese Frauen ein Forum zu schaffen. Als Auftaktveranstaltung wurde Mitte März das Seminar „Betriebsleiterin und die Hosen an“ am Westensee angeboten, zu dem 15 Teilnehmerinnen aus ganz Schleswig-Holstein zusammen kamen. Gemeinsam mit der Trainerin für Kommunikation, Mitarbeiterführung und Unternehmensentwicklung Claudia Jennewein von der Andreas-Hermes-Akademie stellten sie sich den Fragen „Was treibt mich? Was will ich erreichen?“ und hinterfragten die eigene Rolle als Führungskraft, sowie die persönliche Wirkung nach innen und außen. Abschließend äußerten die Frauen zahlreiche Ideen, wie und mit welchen Themen das Netzwerk ausgebaut und der Arbeitskreis Fahrt aufnehmen kann. Eines ist sicher: Fortsetzung folgt!
