Selbstbewusst präsentierten junge Hauswirtschafterinnen und Hauswirtschafter die von ihnen mitgestaltete Werbepostkarte bei der Informations- und Aktionsveranstaltung „Hauswirtschaft - gefällt uns!“. Dazu hatten vlf, LandFrauen Verband und Landwirtschaftskammer im September nach Gut Schirnau eingeladen.
In seiner Begrüßung betonte Claus Heller, Präsident der Landwirtschaftskammer Schleswig Holstein, dass die Initiative mit den noch vorhandenen Vorurteilen aufräumen will. Die Landwirtschaftskammer, der vlf und der LandFrauenVerband haben sich zur Aufgabe gemacht, umfassend über die Ausbildungsinhalte und Tätigkeitsfelder im Bereich Hauswirtschaft zu informieren.
Birgit Feddersen, Vizepräsidentin des LandFrauen Verbandes, und Elisabeth Peters, stellvertretende Vorsitzende des vlf, stellten die Initiative „Hauswirtschaft – gefällt uns!“ vor. „Wer sich auf Hauswirtschaft wirklich einlässt, wird schnell merken, dass es mehr ist als unbequem, unlustig und lästig. Hauswirtschafter/innen haben gelernt, effizient, strukturiert und routiniert zu arbeiten,“ begründete Elisabeth Peters ihre Unterstützung für das Vorhaben. Die Hauswirtschaft sei mit ihrem Know-how von absoluter Notwendigkeit für Gesellschaft und Familie in der heutigen Zeit der absoluten Schnelligkeit. „Hauswirtschaft schafft Lebensqualität“ hob Ulrike Brouer, Bildungsreferentin für Hauswirtschaft bei der Landwirtschaftskammer Schleswig-Holstein, hervor, dass ein Haus ohne Wirtschaft nur eine leere Hülle ist. Ein Haus mit Wirtschaft könne
• Menschen zeigen, was Menschen brauchen und Lebensqualität schaffen
• in der schnelllebigen Arbeitswelt den Ausgleich zu Hektik und Stress ermöglichen
• die Lebensqualität durch sinnliche Wahrnehmung steigern.
Ein Haus ohne Wirtschaft zerfalle einfach nur. „Hauswirtschaft ist unentbehrlich, freundlich, fröhlich, leistungsstark, zukunftsorientiert, modern, aktiv, selbstbewusst und das gefällt uns“, schloss Ulrike Brouer.
Um nicht nur etwas über Hauswirtschaft zu hören sondern auch live zu erleben, ging es auf einen Betriebsrundgang über das Gut Schirnau. Anja Fedder, Betriebsleiterin des Gut Schirnau, zeigte den Teilnehmern die Kochschule, die Gutsgebäude und das Kartoffellager. Für Anja Fedder muss ein/e gute/r Hauswirtschafter/in flexibel, kundenfreundlich und gepflegt sein. Zudem sollte man lesen, schreiben und rechnen können und ein Verständnis für die Betriebswirtschaft mitbringen.
In einem Sketch zeigten jungen Hauswirtschafterinnen, die in diesem Sommer ihre Ausbildung erfolgreich beendet haben, dass ohne Hauswirtschaft nicht mehr viel funktioniert. Anschließend stellten zwei von ihnen ihre Tätigkeitsfelder in der landwirtschaftlichen und städtischen Hauswirtschaft vor.
Eine interessante Blickweise stellte der Ex-Ruderprofi und Lehrer Jörg Lehnigk im Interview mit Ninette Seebode, Bildungsreferentin des LandFrauen Verbandes, dar. Seiner Meinung nach habe man durch Hauswirtschaft die Möglichkeit, eine gute Familienbetreuung zu bekommen und gleichzeitig seiner Karriere nach zu gehen. Die Hauswirtschaft stelle das Gerüst da, wenn dieses nicht mehr stünde, dann falle das ganze Familienleben zusammen. Es sei sehr wichtig, dass die Bevölkerung begreife, wie wichtig Hauswirtschaft wirklich ist, betonte Jörg Lehnigk.
Die Diskussionsrunde machte deutlich, dass Hauswirtschaft gefördert werden muss. Hauswirtschaft soll lebendiger werden und jede Menge Spaß verbreiten. Für jeden Schulabschluss ist die Ausbildung zum/r Hauswirtschafter/in der richtige Weg in die Zukunft. Jürgen Böckenhauer von der Arbeitsagentur Neumünster unterstrich die guten Zukunftsaussichten für Hauswirtschafter/innen. „Den Absolventen bietet sich ein breites Spektrum an beruflichen Perspektiven, da die Hauswirtschaft viele Nischen bietet. Wir haben eine gute Vermittlungsquote.“ Es gibt kaum Berufe mit so vielen Weiterbildungsmöglichkeiten wie in der Hauswirtschaft. Alle Beteiligten waren sich einig, dass Hauswirtschaft ein Beruf der Zukunft sein wird und wollen diese Botschaft mit den Postkarten in die Welt hineintragen.
Bericht:
Kathrin Rehders, zurzeit Praktikantin bei der Landwirtschaftskammer