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Bildungsnetzwerk im Agrarbereich

Gut besuchte Mitgliederversammlung des vlf Schleswig-Flensburg

Chancen und Potenziale nutzen

Neugierig sein, mit den Partnern kommunizieren und gut vorbereitet in Verhandlungen gehen – dazu ermunterte Temme Struck die Mitglieder des Verbandes Landwirtschaftlicher Fachbildung des Kreises Schleswig-Flensburg  in seinem Vortrag bei der Mitgliederversammlung in Tarp.

„Ich komme auf viele Betriebe, sehe viele interessante Sachen und frage mich manchmal: Temme, warum hast Du das eigentlich nicht so gemacht?“ Mit seiner persönlichen und direkten Art hatte Temme Struck aus Thumby die gut 55 Zuhörer schnell an seiner Seite. In seinem Vortag empfahl der Referent den Landwirten erfolgreiche Betriebe zu besuchen, um von diesen zu lernen. „Keiner wird Sie zurückweisen, wenn Sie fragen, aber Sie haben die Chance viel zu lernen“.

Der Landwirt und Schweinehändler zeigte an Beispielen bekannter Discounter auf, welcher Struk-turwandel seiner Meinung nach auf die Schweinehalter zukommen wird. Sein Rat aus Sicht des Händlers, wie Betriebe dieser Entwicklung begegnen können: Vor allem die innerbetriebliche Logi-stik verbessern und mit anliefergerechten Hofplätzen Zeit und Geld sparen. Doch nicht nur seinen Betrieb, sondern auch seinen Arbeitsalltag sollte ein Unternehmer gut strukturieren. Es ist wichtig, seine Zeit sinnvoll einteilen zu können. So sollten beispielsweise Treffen mit Vertretern nur nach Terminabsprache wahrgenommen werden.

Struktur ist auch für Verhandlungen von höchster Wichtigkeit. Der Referent empfahl, sich auf an-stehende Gespräche mit Banken, Versicherungen und Vertretern gut vorzubereiten. Außerdem schlug er vor, die Banken in den Betrieb einzuladen, um eine vertrauensvolle Basis für Verhand-lungen zu schaffen. Dabei ist aber unbedingt darauf zu achten, den Betrieb auch gut zu präsentie-ren: „Für den 1. Eindruck gibt es keine 2. Chance.“
Als Tipp für Finanzgespräche mit Banken gab Temme Struck seinen Zuhörern mit auf den Weg, eine Art „Bewerbungsmappe“ für den Betrieb anzulegen, in welcher der Zinsstand und eine Aufli-stung der Verpflichtungen zu finden ist, aber auch Fotos vom Betrieb enthalten sind. Mit dieser Unterlage ließe sich auch der Mitarbeiter im Background einer Bank, der über eine Kreditvergabe mitentscheidet, beeindrucken.

Als weiteres wichtiges Thema sprach der Unternehmer Struck die Kommunikation mit den Part-nern an: „Wenn ich als Unternehmer nicht pünktlich zahlen kann, muss ich es kommunizieren. Wenn Sie finanzielle Probleme haben, rufen Sie bei den Gläubigern und Banken an und erklären Sie die Situation.“ Auch die innerbetriebliche Kommunikation sollte stimmen, denn: „Wie kann ein Mitarbeiter von den blauen Augen des Chefs ablesen, was dieser will - der Unternehmer muss den Mund aufmachen und sagen, was er will.“ Auch Generationskonflikte in Betrieb resultieren nach der Meinung  Strucks  häufig aus Kommunikationsstörungen: „Dabei macht es doch keinen Sinn, wenn jeder für sich alleine kämpft - es kostet nur Geld.“

Am Ende seines Vortrages empfahl Temme Struck die Vorteile des Produktionsstandorts Schles-wig-Holstein zu nutzen. Zum einen sind aufgrund der geringen Besiedlung die Landpreise noch nicht so hoch, wie in anderen Gebieten zum anderen können schleswig-holsteinische Betriebe mit frischeranstatt tiefgefrorener Ware trumpfen. Der Unternehmer wies abermals darauf hin, die Chancen, die das persönliche Potential bietet, zu nutzen und stellte eindringlich klar: „Wir müssen gut sein.“  

Am Ende des Vortrags dankte Jörg Klinker, der Vorsitzende des vlf Schleswig-Flensburg, dem Referenten für „den Blick über den Tellerrand“ und lud alle Zuhörer zu einem gemeinsamen Aus-tausch ein, die dieser Einladung gerne nachkamen.


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