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Bei sonnigem Wetter fand am 14. Mai eine Grünlandbegehung auf dem Marktfrucht-Futterbau-Milchviehbetrieb von Alfred Stender auf dem Kroghof in der Gemeinde Bösdorf am Plöner See statt. Etwa 30 Interessierte aus den Kreisen Plön und Ostholstein waren der Einladung gefolgt und ließen sich durch die Demonstrations- bzw. Schauversuche mit Grünlandmischungen zur Neuansaat und Nachsaat führen. Erläuterungen gaben der Betriebsleiter und die Berater / Beraterinnen der Züchter- oder Saatgutfirmen. Von Seiten der Landwirtschaftskammer nahmen Dr. Johannes Thaysen und Peter Lausen teil, um bei allen Fragen der Wahl einer Ansaat-Mischung, der Ernte und Konservierung sowie bei allen Düngungsfragen ( Kalk- und Grunddüngung, Stickstoffdüngung ) zu moderieren und Empfehlungen zu geben. Weiterhin wirkten Herr Frahm, Gewässerschutzberatung INGUS, und Herr Feger, Kali und Salz AG, bei den Diskussionen in der Praxis mit. Die Teilnehmer der Grünlandbegehung bekamen Einblicke in alle Aspekte eines erfolgreichen Grünlandmanagements, als da sind Ansaat, Nachsaat, Düngung, Narbenpflege, Ernte und Konservierung. Auch die Technik kam nicht zu kurz: Es wurden Geräte zur Nachsaat ( Köckerling-Grasmaster ), zum Schleppen ( Brix-Schleppe ) und zum Weideputzen ( Humus-Mulcher ) vorgestellt.
Folgende Mischungen waren im August 2012 im Hinblick auf diese Grünlandbegehung ausgesät worden: Revital 101 der Firma Advanta Seeds, Niederlande, Country-Energy 2023 und 2026 Eiweiß der Deutschen Saatveredelung Lippstadt, HaGe-Standard G V der Hauptgenossenschaft Kiel, Optima-Green-Power Zucker und Zucker-Protein der Saatgutfirma Rudloff, Sereetz bei Lübeck, und die Tetrasil-Mineral-Mischungen der Saaten-Union Hannover.
Alle Firmen operieren mit sehr phantasievollen Namen am Markt; dieses war jedoch nur ein Punkt, der zur Prüfung herausforderte. Der Hauptgesichtspunkt aus Sicht des Betriebsleiters war es, diese Mischungen als reine Gräsermischungen im Vergleich zu solchen zu testen, die Anteile an Weißklee und Rotklee enthalten oder damit angereichert worden sind. Die Klee-Gras-Mischungen enthielten 5 bis 10 % Weißklee und 20 bis 25 % Rotklee zusätzlich zu den (überwiegend) Deutsch-Weidelgräsern bewährter Sorten, unterschiedlicher Reifegruppen ( früh, mittel, spät ), unterschiedlicher Ploidiestufen ( diploid, tetraploid ) sowie mit und ohne Moor-Eignungsprüfung.
Zum Ansaatdatum 16. August 2012 war mit Aussaatmengen von 32 bis 36 kg je ha gearbeitet worden. Als Ergebnis seiner Praxisprüfung im Betrieb erwartet der Betriebsleiter, eine Antwort darauf zu bekommen, ob er bei den mit Klee angereicherten Mischungen mit weniger mineralischem Stickstoff gegenüber den reinen Gräsermischungen auskommen kann, zum Beispiel im Frühjahr mit 80 kg N je ha gegenüber 120 kg N je ha. Er hofft damit, den Stickstoff-Saldo des Betriebes im Sinne der Dünge-VO und der CC-Regelungen zu entlasten und mit den evtl. kommenden Beschränkungen besser zurechtzukommen. Da es sich bei dieser Betriebsprüfung um Demonstrationsversuche handelt, ist natürlich eine Überprüfung der Ergebnisse auf der Grundlage von Exakt-Versuchen auf den Versuchsfeldern der Landwirtschaftskammer erforderlich, um auch sichere Folgerungen ziehen zu können.
Die Grünlandbegehung 2013 des Beratungsringes Lütjenburg war für alle Beteiligten sehr informativ und regte zum Nachdenken an. Betriebsleiter Alfred Stender hat sich ein herzliches Dankeschön für seinen Einsatz verdient!
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Autor: Dietrich Petter, Winterfeld, Petter.Winterfeld@t-online.de